Kooperation von Schmerzmedizinern und ärztlich tätigen Osteopathen für eine bessere Versorgung

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Kooperation von Schmerzmedizinern und ärztlich tätigen Osteopathen für eine bessere Versorgung

 

Berlin, 19.02.2024. Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) und die Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin e. V. (DGOM) haben einen Kooperationsvertrag geschlossen, um gemeinsam die schmerzmedizinische Versorgung zu verbessern. Mit Fortbildungen zu unterschiedlichen Therapieansätzen wollen die Fachgesellschaften Synergien zum Wohle der Patientinnen und Patienten schaffen. Die erste Maßnahme ist ein gemeinsames Symposium beim Deutschen Schmerz- und Palliativtag, der ab dem 12. März 2024 online stattfindet. Weitere gemeinsame Fortbildungen und die Entwicklung gemeinsamer Curricula sollen folgen.

„Da beinahe jede Ärztin und jeder Arzt im Praxisalltag regelmäßig mit dem Symptom Schmerz und auch mit chronischen Schmerzen konfrontiert ist, ist es der DGS ein großes Anliegen, das schmerzmedizinische Wissen sowie Kompetenzen in Diagnostik und Therapie in die Breite zu tragen“, so Dr. Johannes Horlemann, Präsident der DGS. Menschen mit Schmerzen zu behandeln und ihre Lebensqualität zu verbessern, ist Ziel sowohl der Schmerzmedizin als auch der Osteopathie. Beide Disziplinen kümmern sich um Menschen mit Schmerzerkrankungen, verfolgen aber unterschiedliche Therapieansätze.

Während die Schmerzmedizin alle therapeutischen Maßnahmen zur Reduktion von Schmerzen zusammenfasst, arbeitet die Osteopathie hauptsächlich über Palpation und Perzeption im und am Gewebe. Funktionsstörungen werden durch manuelle Untersuchungen erkannt und durch verschiedene Techniken manuell gelöst. „Dies kann eine sinnvolle Erweiterung der klassischen Schmerztherapie sein, da die Osteopathie immer den gesamten Körper miteinbezieht“, so Dr. Volker Rings, Präsident der DGOM. „Die osteopathische Medizin ist immer personenzentriert und fokussiert sich auf das Wiedererlangen von Gesundheit, Homöostase und Autoregulation.“

Osteopathie und Schmerzmedizin ergänzen sich

Dr. Thorsten Luecke, kooptiertes DGS-Vorstandsmitglied, befürwortet die Osteopathie zur Behandlung vieler (chronischer) Schmerzerkrankungen. Als wirksame Ergänzung zur konventionellen Schmerztherapie werde sie von vielen Ärzten bislang aber noch zu wenig wahrgenommen. Um dies zu ändern, möchten die DGS und die DGOM spezifische Fortbildungen und Symposien gestalten sowie Leitfäden und curriculare Angebote entwickeln. Dazu gehören:

  • Symposium beim Deutschen Schmerz- und Palliativtag 2024:„Osteopathie: Was hilft? Und wie?“, Donnerstag, 14. März 2024, 17:00 – 18:30 Uhr
  • Gemeinsame Weiterbildungs-Curricula
  • Veranstaltung beim DGS-Herbstkongress in Berlin, 3.– 5. Oktober 2024

 

Langfristig könnte nach Worten von Luecke auch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den etwa 1.321 ambulant tätigen Schmerzmedizinern und circa 3.000 ärztlich tätigen Osteopathen folgen. Rings möchte dazu gemeinsame Workshops etablieren, bei denen osteopathische Grundlagen beziehungsweise schmerzmedizinische Aspekte gegenseitig vermittelt werden. „Wir wollen uns mit Workshops und Fortbildungsangeboten bei der DGOM einbringen. Im Gegenzug werden auch DGOM-Mitglieder an Fortbildungskursen der DGS teilnehmen können. So können wir eine gute Verbindung für die Versorgung von Schmerzpatienten schaffen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, so das Fazit von Horlemann.

Weiterführende Links:
www.dgschmerzmedizin.de
www.dgschmerzmedizin.de/kongresse/deutscher-schmerz-und-palliativtag/
https://www.dgom.info/

Pressemitteilung als pdf

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) ist mit rund 4.000 Mitgliedern und 120 Schmerzzentren die führende Fachgesellschaft zur Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen. In enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Schmerzliga e. V. ist es ihr vorrangiges Ziel, die Lebensqualität dieser Menschen zu verbessern – durch eine bessere Diagnostik und eine am Lebensalltag des Patienten orientierte Therapie. Dafür arbeiten die Mitglieder der DGS tagtäglich in ärztlichen Praxen, Kliniken, Schmerzzentren, Apotheken, physiotherapeutischen und psychotherapeutischen Einrichtungen interdisziplinär zusammen. Der von der DGS gestaltete jährlich stattfindende Deutsche Schmerz- und Palliativtag zählt seit 1989 auch international zu den wichtigen Fachveranstaltungen und Dialogforen. Aktuell versorgen etwa 1.321 ambulant tätige Schmerzmediziner die zunehmende Zahl an Patienten. Für eine flächendeckende Versorgung der rund 3,9 Millionen schwerstgradig Schmerzkranken wären mindestens 10.000 ausgebildete Schmerzmediziner nötig. Um eine bessere Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen zu erreichen, fordert die DGS ganzheitliche und bedürfnisorientierte Strukturen – ambulant wie stationär – sowie eine grundlegende Neuorientierung der Bedarfsplanung.

 

Kontakt

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Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.

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www.dgschmerzmedizin.de

 

Pressekontakt

eickhoff kommunikation GmbH

Monika Funck

Tel. 0221 – 99 59 51 40

funck@eickhoff-kommunikation.de

1 Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS). DGS-Praxisleitfaden: Medikamentöse Akuttherapie und Prophylaxe der Migräne bei Erwachsenen. Berlin 2023.
2 Steiner, TJ et al.: Migraine is first cause of disability in under 50s: will health politicians now take notice? J Headache Pain. 2018; 19(1): 17. Published online 2018 Feb 21. doi: 10.1186/s10194-018-0846-2
3 Stewart, W. F. et al.: Prevalence of migraine headache in the United States. Relation to age, income, race, and other sociodemographic factors. Jama 1992;267(1): 64-69.